„Pfiadi Jesus“ sagt das fünfjährige Mädchen und verlässt an der Hand ihrer Mama den Saal des Claretinerkollegs in Weißenhorn. Für die Kleinen geht es nach der Heiligen Messe zurück zur Kinderbetreuung. Im Saal, der für das Family Prayerfestival liebevoll und sehr detailverliebt zur Kapelle umfunktioniert wurde, folgt ein Talk für die Eltern. Immer im Zentrum: Jesus. Mitten im Raum, auf einer Holzpyramide thront er in Form des Brotes in der Monstranz. Umgeben von hunderten kleinen Lichtern. Und einer wuselnden Schar Kinder.

Ein großes Fest von, mit und für Familien

36 Familien sind zur ersten Runde des Family Prayerfestivals in der ersten Hälfte des Herbstferien angereist. Zur zweiten Runde waren 31 Familien mit dabei. Mit heuer insgesamt 311 Teilnehmern ist es die größte Familienveranstaltung in der Diözese Augsburg. Drei intensive Tage voller Lobpreis, Anbetung, thematischer Einheiten und ganz viel Action für die Kids und Jugendlichen. Den thematisch-geistlichen Rahmen gab der Veranstaltung in diesem Jahr das Emmaus-Evangelium. 

Emmaus – Gemeinsam auf dem Weg

Unter dem Motto „Emmaus – Gemeinsam auf dem Weg“ erhielten die Erwachsenen wertvolle Impulse, wie das Emmaus-Evangelium zum Neuanfang motivieren kann und die Emmaus-Jünger Vorbild für einen gelingenden Familienalltag sein können. 

„Emmaus, das ist Aufbruch“ sagte Pfarrer Reinfried Rimmel in seinem Talk am Samstagnachmittag. „Weg von der Dunkelheit zurück ins Leben“. Dieser gemeinsame Weg, den die beiden Jünger mit Jesus gehen, bewirke zwei Dinge in ihnen: einen inneren Aufbruch und Gelassenheit. „Wir haben einen Erlöser! Es hängt nicht an uns, ein Größerer macht es. Da ist jemand der geht mit mir“ ermutigte er die Eltern, im alltäglichen Familienwahnsinn nicht zu vergessen. Und auch Weihbischof Florian Wörner griff diesen Aspekt in seinem Talk auf. „Wenn Gott in uns, in unseren Familien das Hausrecht hat, dann verändert das was!“

Holy Hour, Familiensegnung und Erneuerung der Eheversprechen

Auftanken für den Alltag und Jesus erneut das Hausrecht geben – dazu bestand reichlich Gelegenheit bei der Holy Hour mit Beichtgelegenheit am Samstagabend. Auch der Sonntagabend brachte nochmal ein Highlight: Beim gemeinsamen eucharistischen Familiensegen konnten sich die Ehepaare und Familien erneut stärken und ganz von Jesus erfüllen lassen. Beim anschließenden Lobpreis war die Freude und neue Gelassenheit deutlich spürbar. Auch tanzen war ausdrücklich erlaubt und sogar erwünscht. 

Mit einer heiligen Messe inklusive Tauferneuerung und der Erneuerung der Eheversprechen der Eltern ging das Family Prayerfestival zu Ende. Und mit Sicherheit stellte sich der ein oder andere auf der Heimfahrt dieselbe Frage: „Warum ist das Family Prayerfestival eigentlich immer nur so kurz?“