Du möchtest einen Gebetskreis gründen? Dann bist du hier genau richtig! Hier findest du alle wichtigen Infos und Tipps dazu.
Inhaltsverzeichnis
Good to know
- Einführung und Zeugnisse
- Gebetskreis 1×1
- Kennzeichen eines JUGEND 2000 Gebetskreises
- Leitfaden Gebetskreis mit Beispielabläufen
Geistliches
- Schritte für das persönliche Gebet
- Das Herz eines Gebetskreisleiters
- Lobpreis
- JUGEND 2000 Gebet
Buch-Tipps für den Gebetskreis oder auch für das persönliche Gebet
- JUGEND 2000: Jubilate Deo
- Pfr. Stephen Wang: Lifehacks für junge Katholiken
- YOUCAT: Gebetbuch
- Johannes Hartl: In meinem Herzen Feuer
- Johannes Hartl: Einfach Gebet
- Pater Buob: Tür nach Innen
Einführung
Beten ist einfach!… weil Beten uns in die Wiege gelegt wurde, … weil Beten uns mit dem Ursprung unseres Lebens verbindet. Daher kann man es einfach mal versuchen und dann sogar überrascht sein, dass es geht. Das hat damit zu tun, dass der, zu dem wir beten können und der zu uns sprechen will, uns kennt. Gott ist uns ganz nahe in seinem Sohn Jesus Christus. Er kennt uns besser als wir uns selber kennen, und er ist uns näher als wir uns selber sind. „Kommt alle zu mir“ (Mt 11,28) sagt Jesus und bringt zum Ausdruck, dass er schon längst auf uns wartet.Wir brauchen einfach den Mut ihn anzusprechen mit den Worten, die uns auf den Lippen sind, in unseren Gedanken und in unserem Herzen. Die Sprache des Betens kennt denn auch jeder, es ist die universale Sprache des Herzens. Kardinal John Henry Newman nannte diese innige Hinwendung zu Gott: „Cor ad cor loquitur –das Herz spricht zum Herzen. Beten ist anspruchsvoll!… weil Beten sich gegen eine gewisse Schwerkraft erheben muss, … weil Beten nicht automatisch geschieht, sondern eine bewusste und freie Entscheidung des Menschen braucht. Das Gebet ist eng verbunden mit dem christlichen Glauben: wer glaubt, der betet und wer betet, der glaubt. Beides ist schließlich eingebettet in ein Vertrauen, das wir Gott entgegenbringen. Daher heißt Beten auch sich Gott mit allem anzuvertrauen. Beten heißt Schweigen und Hören; gerade dies müssen wir lernen und einüben. Und es heißt, ihn einzulassen in unser tägliches Leben, in unseren Leib und unsere Erinnerungen, in alles was wir reden, denken und tun. Dann ist da noch eine Dynamik, die im Beten liegt. Das Gebet kann einfach beginnen, aber es bleibt –wenn man es pflegt –nicht einfach oder simpel. Durch die Übung und die Gaben des Hl. Geistes kann es eine große Vielfalt und Tiefe bekommen, ja es wird sich ein ganzes Universum der Begegnung mit Gott auftun. Beten ist notwendig!… weil es unser menschliche Not wendet … weil es unserer Seele Nahrung gibt. Es ist für uns selbstverständlich, dass wir essen und trinken, um unseren Leib zu nähren. Genauso selbstverständlich sollte uns das Gebet werden, denn es allein kann unsere Seele erwecken und nähren und ihr Lebendigkeit verleihen. Entdecke das Gebet als deine ganz persönliche Aufgabe, die dir zur Freude wird. Niemand kann dir diesen Dienst vor Gott abnehmen, niemand kann dich dabei ersetzen. Beginne einfach, dann schreite voran und sei schließlich anspruchsvoll. Eine kostbare Hilfe solltest du aber nicht vergessen: bete gemeinsam mit anderen … „denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind da bin ich (Jesus) mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20)
Pfr. Martin Straub
Geistlicher Begleiter der JUGEND 2000 Deutschland
Zeugnisse
Dass Gebet wichtig und gut ist, kann man in vielen Predigten, Talks, Lehren und Zeugnissen hören. Was ich für mich aber auch besonders entdeckt habe, ist die Tatsache, welche Stärke und Freude das gemeinschaftliche Gebet mit anderen beinhaltet. Das persönliche Gebet in der Stille ist mir sehr wichtig, aber das Gebet zusammen mit anderen gibt mir Kraft und Stärke. Hier fällt es mir leichter die Hektik des Alltags für eine gewisse Zeit auszublenden und meinen Blick und Horizont zu weiten. Oft sind dann die „ach so dramatischen“ Sorgen und Gedanken gar nicht mehr so schlimm. Ein Gebetsanliegen laut auszusprechen und gemeinsam dafür zu beten, habe ich als befreiend und bestärkend erlebt. Auch für die Anliegen Anderer zu beten, verleiht dem Gebet Wichtigkeit und Intensität. Man kann da irgendwie die Freude am Gebet spüren und indem man so seine Sorgen und Nöte teilt -ebenso wie auch die Dinge für die man dankbar ist! -habe ich das als eine totale Bestärkung des gegenseitigen Vertrauens und des Gemeinschaftsgefühls erlebt. Im gemeinsamen Lobpreis darf ich Gottes Gegenwart und seine Größe spüren. Vieles, was mich vorher noch bedrückt hat, wird auf einmal klein und erhält weniger bedrückendes Gewicht. Ich werde freier und kann meinen Fokus neu auf das Wichtigste überhaupt ausrichten. Gott! (Mirjam, 26)
Nach zahlreichen Prayerfestivals und Glaubensevents wollte ich endlich mal das Feuer der Wochenenden mit nach Hause nehmen und ein eigenes, festes Gebetstreffen vor Ort organisieren. Als ich einer Freundin von meinen Plänen erzählt hatte, war sie sofort hellauf begeistert und berichtete mir, dass sie den gleichen Gedanken hätte. So kam es, dass wir beide bei mir Zuhause, in einem kleinen Raum, einen Gebetskreis starteten. Zu Beginn fingen wir ganz einfach und unkompliziert an. Wir waren ca. 3 –4 Leute, hatten eine Gitarre und, ganz wichtig, eine gscheite Brotzeit. Nach fast einem Jahr sind wir mittlerweile 8 –10 Leute, die sich alle 2 Wochen regelmäßig zum Gebet treffen und zusammen Gott preisen. Der Gebetskreis ist eine echt coole Sache! Ich durfte viele neue Leute kennen lernen, mit ihnen gemeinsam singen, beten und zusammen im Glauben wachsen. Ich bereue zu keiner Sekunde den Schritt gewagt zu haben einen Gebetskreis zu gründen. Es ist ein tolles und geniales Erlebnis für jedermann! (Dominik, 25)
Seit 2003 gehöre ich einem Gebetskreis an. Wir 9 Frauen haben damals, nach dem plötzlichen Tod unseres guten Ortspfarrers, den Ruf gespürt für Priester und Berufungen in den geistlichen Stand zu beten. Mittlerweile sind 14 Jahre vergangen und ich freue mich jedes Mal auf diesen Gebetsabend. Es ist für mich eine besondere Zeit der inneren Ruhe und Stille und eine Begegnung meiner Seele mit dem Herrn und der Gottesmutter. Dazu verhelfen mir die Lieder, Gebete, Texte und der Rosenkranz. In der Gemeinschaft meiner Mitbeterinnen darf ich Geborgenheit und Einheit erfahren. Als wir damals begonnen haben, uns zum Gebet privat zu treffen, war nur der Auftrag und der Wunsch des gemeinsamen Betens da. Keine dachte daran wie lange wir wohl durchhalten werden. Die Treue über all die Jahre fasziniert mich und gibt mir Kraft für mein eigenes Glaubensleben. (Patricia, 51)
Gebetskreis 1×1
Ort
Natürlich ist es am schönsten, direkt bei Jesus zu sein, also in der Kirche. Aber einen Gebetskreis kannst du beispielsweise auch in deinem Wohnzimmer starten. Wenn deine Wohnung zu klein ist, fragt in eurer Gemeinde oder vielleicht auch in einem Kloster nach einem Gebetsraum, in dem ihr euch treffen könnt. Verwandelt diesen Ort in einen Gebetsraum, indem ihr zum Beispiel eine Kerze anzündet und ein Kreuz oder eine Ikone aufstellt.
Zeit
Trefft euch regelmäßig, wenn es geht wöchentlich oder zumindest monatlich immer am gleichen Tag zur selben Zeit. Durch diese Beständigkeit und Verlässlichkeit könnt ihr auch als Gemeinschaft zusammenwachsen. Überfordert euch dabei nicht – ein Gebetskreisabend sollte nicht länger als 1,5 Stunden dauern.
Gemeinschaft
Lebt nicht nur die Gemeinschaft im Gebet, sondern auch eure Freundschaften! Der Gebetskreis soll Freude machen. Esst und trinkt zusammen, unterhaltet euch, lacht, spielt, unternehmt etwas zusammen.
Leitung
Es braucht eine oder zwei zuverlässige Personen, die den Gebetskreis managen, das Gebet leiten, den Lobpreis anstimmen (und Lieder auswählen) und den Abend vorbereiten. Es ist schön, wenn ihr jemanden habt, der Gitarre spielen kann. Lieder findet ihr im Liedbuch „Jubilate Deo“ der JUGEND 2000.
Was tun?
Die Möglichkeiten sind unheimlich vielfältig: Bibelbetrachtung, Rosenkranz, freies Gebet, Impuls, Katechese, Lobpreis, eucharistische Anbetung, Podcasts hören, Youcat studieren, gemeinsam ein geistliches Buch lesen und besprechen … probiert aus was am Besten zu euch passt! Hört im Gebet und Gespräch hin, ob ihr die Not spürt, in einem Bereich tiefer zu gehen.
Spread the word
Sagt uns Bescheid, wann und wo euer Gebetskreis stattfindet, damit wir ihn in unsere Verteiler und Newsletter aufnehmen können. Meldet euch unter info@jugend2000.org. Vergesst nicht, immer wieder neue Leute aus eurer Umgebung einzuladen! ☺
Kennzeichen eines JUGEND 2000 Gebetskreises
Du hast diese Gebetskreis-Tipps der JUGEND 2000 geöffnet, das bedeutet, dass es natürlich auch einige Dinge gibt, die einen Gebetskreis der JUGEND 2000 charakterisieren. Mit den Vorschlägen in dieser Seite kannst du auch problemlos einen eigenständigen Gebetskreis starten, aber wir würden uns freuen, wenn dein Gebetskreis auch an die JUGEND 2000 angebunden wäre. Dazu gibt es ein paar Dinge, die du berücksichtigen solltest. Dennoch ist das natürlich nur ein Angebot, deinen Gebetskreis in unser Gebetskreis-Netzwerk einzuklinken und kein „Muss“. Die Vorteile sind unter anderem, dass du Unterstützung und Ressourcen von unserem Arbeitskreis Gebetskreise erhältst und dass dein Gebetskreis auf unserer Homepage und über unsere Social-Media-Kanäle beworben werden kann. Die Gebetskreise sind die Keimzellen unserer Arbeit als JUGEND 2000! Hier tanken wir auf, sammeln Kraft für den Alltag, finden Gemeinschaft, tauschen uns aus und stärken uns gegenseitig und vor allem tragen wir uns gegenseitig im Gebet. Über die Jahre hinweg hat sich gezeigt, dass die Gebetskreise – egal wie groß oder klein sie sein mögen – eine total wertvolle Tankstelle sind, die uns im Glauben formt und wachsen lässt. Wir wünschen dir, dass du in deinem Gebetskreis dieselbe Erfahrung machst und in einigen Jahren zurückblicken kannst und erkennst, wie fruchtbar die Zeit geworden ist, die du im Gebetskreis investiert hast!
Anbindung
„Was genau macht einen JUGEND 2000-Gebetskreis eigentlich aus?“ Im Blick auf unser Mission Statement (1) ist es uns wichtig, dass beim Ablauf eines JUGEND 2000-Gebetskreises mindestens ein Element (2) entweder eucharistisch, biblisch oder marianisch ist. Außerdem sollte mindestens ein Missionary der JUGEND 2000 in eurem Gebetskreis dabei sein. Die Missionaries sind die Mitarbeiterder JUGEND 2000, die ein Versprechen für ein Jahr in die JUGEND 2000 hinein gegeben haben (wenn du mehr Informationen dazu benötigst, wie man ein Missionary wird und was das bedeutet, wende dich an den Leiter deines JUGEND 2000 Diözesanteams). Wenn dein Gebetskreis diese Punkte erfüllt und ihr gerne Teil des JUGEND 2000 Gebetskreis-Netzwerks sein wollt, könnt ihr euch bei unserem Arbeitskreis Gebetskreise melden und euren Gebetskreis als JUGEND 2000 Gebetskreis bestätigen lassen! (info@jugend2000.org)
(1) Mission Statement der JUGEND 2000:
YOUTH 2000/ JUGEND 2000 versteht sich als geistliche Bewegung, die junge Menschen durch Maria zu einer tiefen und dauerhaften Einheit mit Jesus Christus, besonders in der Eucharistie, der Quelle und dem Höhepunkt des christlichen Lebens, führen möchte. Besonders fördert JUGEND 2000:
- Eine persönliche Beziehung zu Jesus durch die hl. Messe und die Eucharistische Anbetung
- Eine echte Hingabe an Maria, der Mutter Gottes und Mutter der Kirche, besonders durch den Rosenkranz
- Ein tieferes Verständnis der Heiligen Schrift und Treue zur Lehre der Kirche
(2) Elemente eines Gebetskreises:
Die ersten drei Punkte sind uns besonders wichtig. Dein Gebetskreis kann im Netzwerk der JUGEND 2000 Gebetskreise dabei sein, wenn er mindestens eines dieser Elemente enthält und auch die bereits genannten Punkte erfüllt.
Lehre der Kirche/ Heilige Schrift
Neben dem gemeinschaftlichen Gebet kann es auch durchaus ein bedeutsames Element eines Gebetskreises sein, sich zusammen auf den Weg machen, um mehr über den eigenen Glauben zu erfahren. Dies ist ganz einfach durch das Anhören von Talks / Lehren / Predigten (und den anschließenden Austausch darüber) möglich.
Wie kommt ihr an so etwas?
- z.B. bei „Credo online“ (der Dialogplattform der Diözese Augsburg)
- 3MC (3-Minuten-Catechism, DVD)
- Podcasts bei Radio Horeb
- Podcasts vom Gebetshaus Augsburg
- Youcat oder Katechismus der Katholischen Kirche, …Die Heilige Schrift einbinden, zum Beispiel durch das „Bibel teilen“.
Teilen? – Klar, warum auch nicht? Seit frühester Kindheit ist jedem von uns das Prinzip des Teilens vertraut. Etwas, das man selbst besitzt, gibt man weiter. Gut. Wie kann man aber denn die Bibel teilen? Sie in ihre einzelnen Bücher zu zerlegen macht ja irgendwie wenig Sinn …
Die Bibel, auch „das lebendige Wort“ Gottes genannt, ist eben genau das: nicht nur ein Buch, das aus vielen kleineren Büchern besteht, sondern Gottes lebendiges Wort. Vor langer Zeit unter der Mitwirkung des Heiligen Geistes niedergeschrieben, ist es doch genau für dich und mich heute gedacht. Eben lebendig und aktuell. Und so wie im christlichen Verständnis der Heilige Geist maßgeblich an der Entstehung dieses Wunderwerkes „Bibel“ beteiligt war, so ist seine Mithilfe beim Verstehen und Entschlüsseln der Heiligen Schrift auch heute noch von entscheidender Bedeutung. Also, ein kurzes Gebet zum Heiligen Geist und los kann es gehen!
- Vorbereitung: Auswahl einer Bibelstelle (z.B. das kommende Sonntagsevangelium)
- Gebet zum bzw. Bitte um den Heiligen Geist
- Vorlesen der Bibelstelle
- Stille, in der jeder für sich noch mal den Abschnitt liest und schaut und „hinhört“, bei welchem Satz/ Wort/ Gedanken er hängen bleibt. Oder was ihn gerade trifft oder anspricht.
- Nacheinander werden diese Worte/ Satzteile/ Sätze laut ausgesprochen. Achtung – Wichtig! Ohne, dass die anderen das, was gesagt wird kommentieren.
- Der gegenseitige Austausch erfolgt erst nach diesem Schritt …
Kleiner Hinweis noch am Rande:
Es gibt durchaus kleine Unterschiede im Vorgehen beim Bibelteilen. Das, was du hier liest ist lediglich EINE Möglichkeit von mehreren …
Natürlich gibt es auch noch andere Möglichkeiten die Bibel oder die Lehre der Kirche in den Gebetskreis einzubringen, aber wir finden diese beiden Möglichkeiten sehr gut. Weitere Ideen sind in dem Dokument „Leitfaden Gebetskreis“ aufgezählt.
Hl.Messe/ Eucharistische Anbetung
Es gibt viele Möglichkeiten, Jesus besser kennen und mehr lieben zu lernen und so in einer lebendigen Beziehung zu ihm zu wachsen. Er selbst hat jedoch betont, dass er in und durch die Sakramente der Kirche in dieser Welt auf besondere Art und Weise anwesend ist und wirkt. So ist die Eucharistische Anbetung (in der Jesus in der Gestalt des Brotes verborgen voll und ganz da ist) eine besondere Gelegenheit, um ihm ganz direkt begegnet; quasi von Angesicht zu Angesicht. Natürlich ist das nur in Absprache mit dem Heimatpriester vor Ort möglich.
Hingabe an Maria/ Rosenkranz
Der Rosenkranz gehört vielleicht mit zu den verkanntesten Gebeten der heutigen Zeit. Wer denkt bei diesem Wort nicht sofort an den eintönigen und einschläfernden Wechsel-Sing-Sang einer Gruppe älterer Damen? Das mag eine Art sein, wie du den Rosenkranz bisher kennengelernt hast. Aber im gemeinschaftlichen Gebet mit anderen jungen Leuten wartet eine völlig neue Möglichkeit auf dich, diesen alten, aber sehr wirksamen Gebetsschatz der Kirche neu oder das erste Mal für dich zu entdecken! Viel gibt es darüber zu lesen oder zu sagen, aber wir wollen hier einfach in aller Kürze einen großen Heiligen unserer Tage, Papst Johannes Paul II., zu Wort kommen lassen. Er sagte 2003 in seiner Botschaft zum XVIII. Weltjugendtag: „Den Rosenkranz beten bedeutet nämlich lernen, auf Jesus zu schauen mit den Augen seiner Mutter und Jesus zu lieben mit dem Herzen seiner Mutter. Heute übergebe ich geistigerweise auch euch, liebe Jugendliche, den Rosenkranz. Durch das Gebet und die Betrachtung der Geheimnisse führt euch Maria ganz sicher zu ihrem Sohn!“
Kleiner konkreter Tipp:
Wie genau so ein Rosenkranz „abläuft“ findest du im Jubilate Deo der JUGEND 2000 im Gebetsteil hinter den Liedern.
Außer dem Rosenkranz gibt es natürlich auch noch andere marianische Elemente, die im Dokument „Leitfaden Gebetskreis“ aufgezählt sind.
Zusätzliche Elemente, die zwar nicht zwingend zu einem JUGEND 2000 Gebetskreis gehören, aber sich über die Jahre doch als wichtige Teile herausgebildet haben, sind die folgenden drei. Im Dokument „Leitfaden Gebetskreis“ gibt es darüber hinaus noch ein paar Vorschläge, was man außerdem noch machen kann.
Lobpreis
Wenn du dich fragst, was genau sich hinter diesem Begriff verbirgt, wirf einen Blick auf den Punkt “Lobpreis” weiter unten. Lobpreis ist etwas, was zuerst einmal dein Ohr erreicht, aber letztlich doch vor allem ein Gebet, das im Herzen beginnt und dort verankert sein muss. Deshalb gibt es weiter unten eine etwas ausführlichere Beschreibung über diese wunderbare Art zu beten
JUGEND 2000 Gebet
Das JUGEND 2000 Gebet findest du ganz unten auf dieser Seite oder auch im Jubilate Deo.
Gemütliches Beisammensein (Austausch, Essen, Getränke, …)
Der Mensch ist ein Lebewesen, das aus Körper, Geist und Seele besteht. So darf eigentlich bei einem Gebetskreis auch ein kleiner gemütlicher (und kulinarischer) Abschluss nicht fehlen. Da muss kein großes Buffet aufgebaut werden, aber einfach den Abend mit einer Wurst-/ Käsesemmel oder ein paar Snacks ausklingen zu lassen ist eine wunderbare Sache.
Beständigkeit (regelmäßiges Treffen)
Die Häufigkeit, mit der ihr euch trefft, bestimmt ihr! Aber eine Regelmäßigkeit sollte vorhanden sein
Stay connected
„Warum das denn? Geht es nicht auch ohne?“
- Es ist uns wichtig, dass ihr nicht völlig planlos dasteht, wenn ihr es auf dem Herzen habt, einen Gebetskreis zu starten!
- Außerdem ist es uns ein Anliegen, dass auch wenn der Gebetskreis anfängt „zu laufen“, ihr nicht einfach als einzelner Gebetskreis in der Luft hängt. Sondern, dass ihr mit anderen JUGEND 2000 Gebetskreisen vernetzt seid und euch so gegenseitig bestärken könnt! Auch wenn im Laufe der Zeit Fragen oder Probleme auftreten, wollen wir für euch ein konkreter Ansprechpartner sein!
- Aber nicht nur dann, wenn etwas nicht so gut läuft, sondern auch vor allem dann, wenn alles glatt geht, ist es uns wichtig mit euch in Kontakt zu bleiben!
Lasst uns wissen, was bei euch gut läuft! Gebt uns Rückmeldung darüber, was ihr aufs Herz gelegt bekommt oder was Gott bei euch wirkt! Euer Zeugnis ermutigt andere Gebetskreise und uns in unserem Dienst und Glaubensleben!
Disziplin
Austausch untereinander ist wichtig, um im Glauben zu wachsen. Doch achtet darauf, dass ihr diszipliniert den Austausch mit Gott (Gebet) vom persönlichen Austausch untereinander trennt. Das bedeutet nicht, dass ihr keine privaten Anliegen miteinander im Gebetsteil teilen und austauschen könnt, aber vermeidet es zu weit auszuholen und euch zu vertratschen, sonst verliert ihr schnell den Faden und es kommt keine tiefe Gebetsatmosphäre zustande.
Also am besten erst im Gebet mit Gott ins Gespräch kommen und danach mit den anderen bei einem kleinen Snack plaudern …
Leitfaden für die JUGEND 2000 Gebetskreise
Wer
Die Gebetskreise sind kleine oder größere Gemeinschaftszellen in der JUGEND 2000, aber ebenso in anderen Gemeinschaften. Sie können für jeden zugänglich stattfinden, je nachdem, wie ihr das entscheidet (ob ihr zum Beispiel eine Altersgrenze setzen wollt o. ä.) und dienen dazu, sich gegenseitig im Gebet zu stärken, im Glauben zu wachsen und Gemeinschaft zu pflegen.
Ein Gebetskreis benötigt je nach Ort einen Gastgeber, der die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt und/ oder vorbereitet, und einen Gebetsleiter, der durch den Abend führt und das Gebet vorbereitet und leitet (Gastgeber und Gebetsleiter kann natürlich auch eine Person sein). Wenn Musiker dabei sind, können sie den Lobpreis leiten und vorbereiten.
Wann
Es hat sich bewährt, dass ein Gebetskreis regelmäßig stattfindet. Das kann einmal im Monat oder einmal in der Woche sein, entscheidend ist vor allem die Kontinuität. Sucht euch entweder einen festen Zeitpunkt (z.B. immer am 1. Montag im Monat um 20 Uhr) oder einen bestimmten Tag, der variabel festgelegt wird (z.B. immer an einem Freitag um 18 Uhr) aus.
Die Dauer des Gebetskreises sollte nicht mehr als 1-1,5h betragen (die Zeit will ja gefüllt sein), nach dem offiziellen Teil könnt ihr selbst entscheiden, ob ihr noch länger zusammenbleiben oder zum Beispiel Pizza essen gehen wollt o. ä.
Wo
Ein Gebetskreis kann überall stattfinden, zum Beispiel in einer Kirche, einem Raum im Pfarrheim, in einem Wohnzimmer, oder im Sommer auch draußen in einem Park o.ä. Ihr müsst euch nur überlegen, ob ihr während des Gebetskreises eucharistische Anbetung haben wollt (dann müsstet ihr natürlich in eine Kirche oder Kapelle) oder ob ihr vorher/nachher noch gemeinsam in eine Hl. Messe gehen wollt. Es sollte Platz für alle da sein, aber es ist angenehmer wenn der Raum auch nicht zu groß ist (häufig gibt es in einer Kirche zum Beispiel auch eine Seitenkapelle oder Krypta, die genutzt werden können, falls ihr nicht so viele Personen seid) und je nachdem was ihr plant, sollten die Räumlichkeiten dazu passen.
Was
Das Programm eines Gebetskreises ist ganz frei wählbar. Für einen JUGEND 2000 Gebetskreis ist es uns wichtig, dass zumindest eines der Elemente „(1) Bibel/ Lehre der Kirche, (2) Eucharistie/ Anbetung, (3) Maria“ enthalten ist und dass Mitarbeiter der JUGEND 2000 mit im Gebetskreis dabei sind.
Im Folgenden werden dir einige Elemente kurz vorgestellt und anschließend in 5 Beispielabläufen arrangiert.
Wenn ihr für den Gebetskreis auch mal einen Ausflug planen wollt, oder eine Anschaffung wie Flyer, Dekoration oder Liederbücher plant, dann ist es sinnvoll bei jedem Treffen auch eine Kasse aufzustellen, um dafür von allen zu sammeln, die zum Gebetskreis kommen.
Elemente
Bibel/ Lehre
- Bibelbetrachtung: Betrachtung einer Bibelstelle (z.B. in die Stelle als Zuschauer hineinversetzen, was dich besonders anspricht wiederholen, die Stelle auslegen…)
- Bibel teilen: Bibelstelle gemeinsam lesen, in Stille wiederholen, Wort oder Satz aussprechen, die dich berührt haben
- Lectio Divina: Lesen, Beten, Besinnen, Betrachten einer Bibelstelle (z.B. das kommende Sonntagsevangelium)
- Bibelstelle ziehen (z.B. Bibelstellen vorbereiten und von jedem eine Stelle für die kommende Zeit ziehen lassen und Zeit zur Betrachtung geben oder jeden vorlesen lassen)
- Stundengebet (z.B. passend zur Tageszeit Laudes, Vesper oder Komplet beten mit Handyapp oder richtigem Stundenbuch)
- Psalmen (z.B. singen oder beten)
- Worship with the word (Bibelstellen frei singen)
- Impuls/ Talk (z.B. kleine Predigt von einem Priester oder Impuls zu einer bestimmten Bibelstelle von einem Laien)
- Youcat/ Katechismus (z.B. ein Thema gemeinsam durchlesen und darüber austauschen, oder einen Impuls zu einem Thema vorbereiten)
- Gemeinsam lesen (z.B. Apostolische Schreiben, Papstbotschaften, Enzyklika, etc. gemeinsam Stück für Stück lesen und darüber austauschen)
Eucharistie/ Anbetung
- Hl. Messe (vor oder nach dem Gebetskreis gemeinsam besuchen oder mitgestalten)
- Eucharistische Anbetung (siehe Beispielablauf Holy Hour)
Maria
- Rosenkranz (z.B. ein Gesätz reihum beten, sodass jeder ein Ave vorbetet, einen ganzen Rosenkranz gemeinsam beten – mit oder ohne Betrachtung- oder Barmherzigkeitsrosenkranz)
- Marienweihe (z.B. kleine Weihe oder andere Weihegebete)
- Marienlob (z.B. Magnifikat oder Salve Regina am Ende beten oder singen, oder generell ein Marienlied einbauen)
Ergänzende Elemente
- Lobpreis
- Fürbitte (z.B. freie Fürbitten, vorher konkrete Themen sammeln für die gebetet werden soll, ein Thema vorgeben und für verschiedene Aspekte davon beten)
- Dankgebet (ähnlich wie Fürbitte, nur stattdessen Dank)
- Freies Gebet (Bitten und Dank gemischt, Lob Gottes)
- Prophetisches Gebet (braucht etwas Übung, was dort möglich ist und wie man das macht, könnt ihr bei uns erfragen)
- Sprachengebet
- Heilungsgebet
- Gemeinschaft (z.B. Pizza essen, gemütlicher Austausch, Spieleabend, etc.)
Beispielabläufe
Ablauf 1
- Beginn mit Hl. Messe
- Kreuzzeichen und Einführung vom Gebetskreisleiter
- Lobpreis (2-4 Lieder)
- Freies Gebet angeleitet vom Gebetskreisleiter
- Lobpreis (2-4 Lieder)
- Fürbitte
- Abschluss mit Marienlied, Segensbitte und Kreuzzeichen
Ablauf 2
- Kreuzzeichen und Einführung vom Gebetskreisleiter
- Lobpreis (2-4 Lieder)
- Lectio Divina
- Dankgebet
- 1 Gesätz Rosenkranz
- Abschluss mit Segensbitte und Kreuzzeichen
- Pizza essen
Ablauf 3
- Kreuzzeichen und Einführung vom Gebetskreisleiter
- Lobpreis (2-4 Lieder)
- Fürbitte
- Lobpreis (1 Lied)
- Dank
- Lobpreis (1 Lied)
- Bibelstelle ziehen
- Rosenkranz
- Abschluss mit Segensbitte und Kreuzzeichen
Ablauf 4
- Kreuzzeichen und Einführung vom Gebetskreisleiter
- Bibel teilen
- Impuls
- Lobpreis (Fokus auf Hl. Geist Lieder)
- Freies Gebet
- Kleine Weihe
- Abschluss mit Segensbitte und Kreuzzeichen
- Spieleabend
Ablauf 5
- Kreuzzeichen und Einführung vom Gebetskreisleiter
- Lobpreis und freies Gebet im Wechsel (3-5 Lieder)
- Impuls
- Lobpreis (2-3 Lieder)
- Marienlob
- Abschluss mit Segensbitte und Kreuzzeichen
- Gemütlicher Austausch
Schritte fürs persönliche Gebet
Das Gespräch mit Gott, also Gebet, ist zu jeder Zeit und an jedem Ort möglich und wichtig. Dort, wo du lebst, arbeitest, dich freust oder auch um etwas ringst. Diese kurzen sogenannten Stoßgebete in den unterschiedlichsten Situationen können für dich ein wichtiger Begleiter durch den Alltag sein und werden. Doch neben diesen kurzen „connected“-Zeiten sind für den Ausbau und das Wachstums der persönlichen Beziehung zu Gott auch längere und konkret gewählte Zeiten des persönlichen Gebets entscheidend. Zeiten, in denen du dich bewusst aus dem Alltag verabschiedest und dich für Gott und das Gespräch mit ihm entscheidest. Je gefestigter du in dieser Zweierbeziehung mit Gott bist, desto leichter wird es dir auch fallen mit anderen zu beten, besonders auch wenn es um das frei formulierte Gebet geht und anders herum ist es genauso, dass dich das gemeinsame Gebet immer wieder bestärken kann auch im Alltag dran zu bleiben und die Freundschaft mit Gott zu pflegen.Das, was du hier als möglichen roten Faden für eine persönliche Gebetszeit findest, ist nur EIN Vorschlag von vielen Möglichkeiten, aber die Tipps sind zum Teil auch übertragbar auf das gemeinsame Gebet im Gebetskreis …
1) Liebgewonnene Gewohnheit
Es ist alles vor allem auch eine Sache des Fokus: Gott ist da. Hier und jetzt. Wo bist du? – Kopf und Herz sind oft noch sehr beschäftigt mit dem, was an diesem Tag (oder auch in den vergangenen oder bevorstehenden Tagen) so alles los war/ ist/ sein wird. Deshalb ist am Anfang einer jeden Gebetszeit eine bewusste Entscheidung fürs Gebet notwendig. Da wir Menschen sowohl eine Seele, als auch einen Leib besitzen, ist neben der inneren Entscheidung auch das äußere Tun von großer Bedeutung. Ein guter erster Schritt dabei wäre es beispielsweise, einfach mal das Handy in den Flugmodus zu versetzen. Ebenso kann es sehr hilfreich sein, die Gebetszeit regelmäßig im eigenen Tagesablauf zu verankern und mit einem feststehenden Ritual zu beginnen.
Das kann das Anzünden einer Kerze sein, das sich Hinsetzen / Hinknien an einen bestimmten Ort (z.B. die Gebetsecke in deinem Zimmer). Wichtig ist bei all dem das Kreuzzeichen, das immer ein wunderbarer Start ins Gebet ist: „Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“.
Denn neben der inneren Entscheidung und dem äußeren Tun sprichst du damit laut aus, worum genau es jetzt in den nächsten Minuten deines Lebens geht: Es geht um Gott. Gott den Vater, Gott den Sohn und Gott den Heiligen Geist. Unter seinem Blick darfst du jetzt ankommen, sein und bleiben.
Eine gute Nachricht dazu am Rande. Das Ganze hat nichts mit Gefühlen zu tun und bedeutet auch nicht, dass du jetzt verpflichtet bist, während dieser Gebetszeit zu hundert Prozent total konzentriert zu sein (das ist sowieso ein Ding der Unmöglichkeit). Sondern es geht um einen Akt der Entscheidung, zu sagen: „Ja, jetzt nehme ich mir Zeit für Gott. Ich entscheide mich jetzt für ihn und alles andere ist zweitrangig.“ So, die Entscheidung ist getroffen, das Kreuzzeichen geschlagen, jetzt kann es losgehen! Aber wie genau? – Einer der großartigsten Helfer im Gebet ist der Heilige Geist. Und das Wunderbare ist, du musst ihn nicht mit besonders vielen oder tollen Worten „herbeibeten“. Die ehrliche Bitte „Komm Heiliger Geist und hilf mir beten/ lehre mich beten“ genügt ihm vollauf.
2) Verändernder Perspektivenwechsel
Unabhängig davon, was gerade in deinem Leben so passiert, Gott ist Gott. ER ist die einzige und absolut gute und zuverlässige Konstante. Durch ein bewusstes Aussprechen dessen, wer er ist und wie er ist, kannst du die zuvor getroffene Entscheidung für ihn untermauern und den Fokus auf ihn intensivieren. Das ist z.B. möglich durch ein vorformuliertes Gebet, durch freies Gebet oder durch Lobpreis.
Dieser Perspektivenwechsel (weg von dir und dem, was dich gerade beschäftigt hin zu Gott und darauf, wie er ist) eröffnet dir eine ganz neue Sichtweise. Nicht mehr die Größe eines Problems nimmt nun dein ganzes Denken ein, sondern die Größe Gottes. Deine Probleme, Sorgen, Anliegen erhalten so die richtige Dimension und du wirst fähig sie aus Gottes Perspektive zu betrachten.
3) Ehrlicher Austausch
Wirfst du also zusammen mit Gott einen Blick auf das eigene Leben, kannst du in eine Haltung des Staunens und der Dankbarkeit finden. Dankbarkeit für das, was du vielleicht heute Schönes erlebt hast oder aber auch für das, was du von Gott schon geschenkt bekommen hast.
Diese Haltung der Dankbarkeit meint dabei keine billige „Schönrederei“ von Dingen, die momentan einfach schlimm/ traurig/ belastend sind! Man muss nicht für alles dankbar sein, aber man kann in allem dankbar sein. Es geht hierbei um ein Suchen verborgener Schätze, die Gott in dein Leben eingewoben hat. Sei es jetzt in diesem Augenblick oder auch im Blick auf die Vergangenheit, dass er sich schon einmal in deinem Leben als der Beschützer, Versorger, …, erwiesen hat und du damals festgestellt hast, dass du ihm vertrauen kannst.
Der Boden ist bereitet: Gott ist da, du bist da und du bist bereit, diesem Gott zuzuhören und ihm zu vertrauen. Jetzt ist es also an der Zeit, ihm wirklich zu begegnen und mit ihm ins Gespräch zu kommen. Mit allem, was dir auf dem Herzen liegt, Bitte und Dank.
Das Wunderbare dabei ist jetzt, dass du mit ihm und aus seiner Perspektive auf dein Leben schaust!
4) Hörendes Herz
Ein echtes Gespräch lebt immer davon, dass beide Seiten zum Zug kommen. Bisher ist deine Stimme erklungen (und kleine Bemerkung am Rande: Gott liebt es deine Stimme zu hören!). So ist es jetzt an der Zeit, deinen himmlischen Vater einmal zu Wort kommen zu lassen. Hinzuhören auf Ideen, was vielleicht der nächste Schritt in einer heiklen Situation sein könnte, die du zuvor vor Gott ausgebreitet hast. Oder auch einfach einen Gedanken der Freude über etwas, was geschehen ist zuzulassen.
Dieses Zuhören kann aber auch bedeuten, wirklich einfach nur da zu sein. Vielleicht kommt dir gar nichts in den Sinn. Auch dann ist diese Zeit unendlich wertvoll. Denn im Gebet geht es nicht in erster Linie um Leistung, oder darum etwas zu „schaffen“. Vielmehr ist das Entscheidende an der ganzen Sache, dass du langsam aber sicher lernst Gott zu vertrauen und bei ihm „zu Hause zu sein“.
5) Bedeutsame Sendung
Ausgehend von dieser Zeit des Hörens kannst du dir am Ende deiner Gebetszeit noch einen Vorsatz für den vor dir liegenden Alltag mitnehmen.
Doch beachte dabei drei wichtige Tatsachen:
- Die Bezeichnung „Ende einer Gebetszeit“ trifft nur bedingt den Kern der Sache. Denn dieses Ende ist eigentlich der Anfang von deinem Weg mit Gott im Alltag. Und darauf kommt es letztlich an. Im Kleinen treu zu sein, um Gott die Chance zu geben, Großes zu wirken.
- Und dafür gibt es kein besseres Vorbild als Maria, unsere himmlische Mutter. Aus diesem Grund ist es zutiefst sinnvoll, die Gebetszeit mit einem Gruß an sie zu beenden, um dann gleichzeitig an ihrer Hand und mit ihrer Hilfe im Alltag durchzustarten.
- Wenn du jetzt wieder im Alltag durchstartest, machst du nicht da weiter, wo du vor deiner Gebetszeit aufgehört hast, sondern du darfst in dem Bewusstsein leben, dass du von Gott höchstpersönlich gesandt bist, das zu tun, was kein anderer tun kann. Umso mehr ein Grund mit dem Kreuzzeichen zu enden, denn du wirst gesendet und befähigt „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“!
Das Herz eines Gebetskreisleiters
1. Vorab
Einen Gebetskreis zu leiten ist einfach und herausfordernd zugleich. Einfach deshalb, weil du dir sicher sein kannst, dass Gott sich zu hundert Prozent hinter dich stellt, um dich bei dieser Aufgabe zu unterstützen.
Herausfordernd deshalb, weil dieser Dienst der Leitung sich nicht nur auf etwas bezieht, was du tust. Sondern in erster Linie und vor allem geht es um dein Herz und um deine Beziehung zu Gott, denn daraus speist sich der gesamte Dienst eines Gebetskreisleiters.
2. Du selbst
„Leiten bedeutet Dienen“
Als Leiter sind wir gerufen zu dienen – dem Leib Christi, der Kirche, als Ganzes aber auch den einzelnen Menschen. Das gilt auch für einen Gebetskreisleiter. Einen Gebetskreis zu leiten ist natürlich eine Aufgabe, denn es bringt Verantwortung, Freude und Herausforderungen mit sich, aber es ist in erster Linie ein Dienst. Das vergisst man häufig als erstes, gerade wenn man leitet. Ein Dienst ist im Gegensatz zu einer Aufgabe auch nichts aus dem man herauswächst, sondern man wächst hoffentlich immer mehr und tiefer hinein! Daher keine Panik, wenn du am Anfang noch ein bisschen unsicher bist. Keiner erwartet von dir perfekt zu sein, sondern es geht in erster Linie darum Jesus nachzufolgen und deine Gaben, Talente und Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen.
„Deine persönliche Liebesgeschichte mit Gott schreiben“
Du musst deine persönliche Liebesgeschichte mit Gott beginnen! Im Verborgenen, in deiner Kammer, an deinem geheimen Ort, oder auch in der stillen eucharistischen Anbetung in deiner Pfarrei oder vor dem Tabernakel. Vielleicht kennst du dafür den Begriff „Stille Zeit“. Gott möchte eine geheime Liebesgeschichte mit dir schreiben und wir in der JUGEND 2000 haben die Vision selbst immer mehr Menschen der Anbetung zu werden. Das heißt ein Leben zu führen, das von der persönlichen Zeit mit Gott geprägt ist und das ihn in allem, was wir tun, ehrt.
Jesus hat uns gesagt: „Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.“ (Mt 6,6)
Als Gebetskreisleiter findest du alles, was du für deinen Dienst brauchst in dieser Zeit der Begegnung mit Gott. Aus deiner persönlichen Liebesgeschichte mit Gott empfängst du Kraft, Klarheit, Freude, Salbung und das Mandat für deinen Dienst. Einige Tipps, wie du deine persönliche Gebetszeit im Alltag kultivieren kannst, findest du in dem Dokument „Schritte fürs persönliche Gebet“.
Eine Liebesgeschichte mit Gott zu schreiben braucht Zeit – Tage, Monate, Jahre. Aber das Wichtigste ist, anfangen zu beten. Du lernst nicht zu beten, wenn du es nicht tust. Du könntest möglicherweise ganz viele tolle Bücher in deiner Gebetszeit lesen, sie werden dir nicht viel helfen, wenn du nicht auch anfängst zu beten. Schon gar nicht wirst du andere ins Gebet führen können, wenn du selbst nicht betest – das ist ziemlich logisch, oder? Man kann schließlich nur geben, was man selber hat.
„Im Wort Gottes verwurzelt sein“
Es ist unmöglich Gott zu folgen, ohne zu wissen, was er sagt. Das Wort Gottes in dein Leben und deinen Gebetskreis zu tragen ist ein essentieller Teil von Leiterschaft. Wie sieht es aus, das Wort Gottes geistlich und praktisch in unser Leben zu tragen?
Leiten bedeutet, dass du irgendwo hingehst und während du gehst, folgen dir andere. Das heißt, du musst dir erstmal klar darüber sein, wohin Jesus geht und dich persönlich aufmachen, um ihm zu folgen. Nicht umsonst fragen die Jünger Jesus: „Meister, wo wohnst Du?“ Sie wollen nicht seine Adresse oder Anschrift für eine Postkarte wissen, sondern sie wollen mit ihm zusammen sein. Wenn du bei Jesus bist, siehst du, wohin er mit dir geht. Dann kannst du möglichst viele Leute auf den Weg mitnehmen.
Also was ist dieses Wort Gottes, das er zu dir spricht? Wie kannst du es verstehen und wie stellst du sicher, dass du dein Leben danach ausrichtest? Das ist entscheidend, denn es ist auch etwas, das man schnell vergisst, wenn man in einer schwierigen oder stressigen Situation ist oder sich im Leben gerade etwas ändert. Genau dann musst du innehalten, dich hinterfragen und dich entweder daran erinnern was Gott zu dir gesprochen hat, oder ihn ganz neu fragen „Was sagst du? Das ist die Situation, in der ich gerade bin. Gott, was meinst du dazu?“. Das ist der Schlüssel, sowohl für dich persönlich, als auch für dich als Gebetskreisleiter. Du kannst mit so viel mehr Mut, Gelassenheit, Hoffnung und Glaube in schwierige Situationen gehen, die so viel größer sind als du, wenn du Gottes Worte an dich kennst – wie sehr er dich liebt, dass er dich erwählt hat, dass er dich gerettet hat und dass er dir alles geben möchte, worum du ihn bittest.
Die Bibel ist wie eine „Bank“ für alle Versprechen, Weisheit, Wahrheit – jede Situation, die einem Leiter begegnet, ist in der Bibel abgedeckt. Sie ist eine Quelle, die mit allem gefüllt ist, was du benötigst.
„Aus der Schwachheit leiten“
Schwäche ist nicht das Erste, woran man als Gebetskreisleiter denkt. Die Wahrheit aber ist, dass es dir als Leiter hilft, deine Schwächen anzuerkennen. Deine Schwachheit ist tatsächlich ein Eintrittstor für Gott, um in die innere Haltung zu kommen, die du als Leiter benötigst. Gott stellt dich in Situationen, in denen du einfach nicht stark genug bist, damit du in dieser Situation seine Stärke erfahren darfst.
Paulus sagt im 2.Kor 12,9 „Er aber antwortete mir: Meine Gnade genügt dir; denn sie erweist ihre Kraft in der Schwachheit. Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt.“
Meistens ist es so, dass wir uns mit unseren Schwachheiten nicht gern auseinandersetzen, aber es ist wie beim Training: Wenn wir die ganze Zeit nur einen Muskel trainieren, dann wird er unförmig gegenüber den anderen – und das ist nicht gut. Deshalb muss man alle trainieren. So angenehm es also auch ist, Dinge abzugeben, die wir nicht gut können, weil es jemand anderes besser kann, so wichtig ist es, gerade in diesen Dingen auch zu wachsen und es immer wieder zu probieren, sonst wirst du ein unförmiger Leiter.
Die eigene Schwachheit anzunehmen bedarf ein gewisses Maß an Demut, eine Haltung, die in der Bibel und im Leben der Kirche immer wieder vorkommt und als grundlegend gilt. Genauso wichtig ist es wahrhaftig zu sein vor Gott und vor den Menschen und sich nicht zu verstellen, weil man denkt, dass es von den anderen oder von Gott so erwartet wird.
Wenn du in Situationen kommst, in denen du deine Schwächen spürst, wird deine persönliche Liebesgeschichte mit Gott umso wichtiger, weil du gelernt hast ihm zu vertrauen – du kennst seine Stimme und sein Wesen – und dann kannst du dich auch freuen, dass jetzt ein Moment kommt, in dem er dir seine Stärke erweisen wird!
„Ermutigung“
Einer der größten Kämpfe als Leiter ist der Kampf gegen Entmutigung. Wir sind es gewohnt, auf die Menge zu schauen und auch in den Gebetskreisen bleibt es nicht aus, dass man entmutigt wird, wenn die Gruppe einfach klein bleibt, wenn vielleicht niemand aus der Pfarrei erreicht wird, wenn einem Steine in den Weg gelegt werden…
Viele Leiter (nicht nur Gebetskreisleiter) sind konfrontiert mit dieser Realität der Entmutigung. Als Gebetskreisleiter solltest du die Person sein, die positiv und mutig in die Zukunft blickt, aber das ist gar nicht so einfach, wenn man gerade in der Entmutigung steckt, oder? Wenn du selbst Entmutigung erlebst, ist es sogar die Lösung andere zu ermutigen, weil das auch etwas mit uns selbstmacht! Die Bibel sagt „Gebt, dann wird auch euch gegeben.“ (Lk 6,38) Ermutigung ist keine Einbahnstraße, sondern wir bekommen dadurch auch etwas zurück, das uns selbst aufbaut und uns in einem Zustand der Gesundheit, des Glaubens und der Hoffnung erhält.
Praktische Tipps:
- Du bist nicht der einzige und nicht allein. Als Leiter ist es sehr einfach sich zu isolieren und zu denken, dass nur du ein Problem hast. Wir haben aber ein ganzes Netz an Gebetskreisleitern, mit denen du dich austauschen kannst, die du um Rat bitten kannst und die dir Mut zusprechen können. Wende dich einfach an: info@jugend2000.org
- Oft entsteht Entmutigung, weil wir einfach zu schnell, zu ungeduldig, sind und alles möglichst schnell schaffen und hinter uns bringen wollen. Aber unser Timing ist nicht Gottes Timing. Manchmal dauert etwas einfach länger, als wir uns das gedacht haben.
- Nimm Gottes Perspektive ein, dann ist es nicht möglich, entmutigt zu sein.
- Bezieh den ganzen Gebetskreis mit ein! Ihr dürft natürlich nicht gemeinsam jammern, wie schlimm gerade alles ist ;-). Im Gegenteil – schafft unter euch einen Umgang, in dem es ganz normal ist sich zu ermutigen, alles vor Gott zu bringen und darauf zu vertrauen, dass er sorgen wird.
- In manchen Gruppen gibt es die Praxis des Storytelling: Man erzählt sich, was Gott heute und seit dem letzten Treffen an Gutem für uns oder in unserem Umfeld getan hat. Das können kleine alltägliche Dinge sein, aber auch größere Wunder, die wir sonst viel zu schnell übergehen oder vergessen würden – dies führt uns in die größere Wirklichkeit Gottes und in eine Haltung der Freude, der Dankbarkeit und des Lobpreises führen und den Hunger nach mehr wecken
- Eine gute Idee kann es auch sein, Tagebuch zu führen, möglicherweise auch ganz bewusst Sachen aufschreiben, um die wir konkret gebetet haben und wann und in welcher Weise Gott darauf geantwortet hat
- Vergleich dich nicht mit anderen und vergleiche deinen Gebetskreis nicht mit anderen!
„Ehrgeiz“
Ehrgeiz ist ein großes Thema für Leiter. Es ist die Frage „Was motiviert uns zu tun, was wir tun?“
Der Ehrgeiz einen Gebetskreis zu gründen, macht dich noch nicht zu einem guten Gebetskreisleiter. Er spornt dich nur an und gibt dir dann Antrieb. Ehrgeiz kann uns aber auch im Weg stehen, wenn wir zu viel wollen und uns nicht auf das einlassen, was wichtig ist. Hier ist es wichtig ein gesundes Maß zu halten.
Wenn du merkst, dass du in deinem Kopf ein Programm hast, ein Ziel das sich verselbständigt hat und das du unbedingt erreichen willst, dann frag dich einfach, woher es kommt. Manchmal sind wir so beeindruckt von anderen Menschen, von Worten und Erfolgen, dass wir das, was sie erreicht haben oder das, was sie bedeuten, auch umsetzen wollen. Es pflanzt sich so tief in unser Herz ein, dass wir wirklich der Überzeugung sind, dass es auch Gottes Plan ist. Aber genau hier ist es wichtig, inne zu halten und immer wieder zu prüfen, ob du es an Gott abgegeben hast, ob du es abgeben kannst, ob es überhaupt deinen Gaben und Talenten und deinen Neigungen entspricht, oder ob dir einfach etwas so gut gefallen hat, dass du es „kopierst“. Wenn du so etwas erkennst, dann bitte Gott darum es entweder so aufzubauen, dass es wirklich gut wird und dass du erkennst, dass er es fördert, oder dass er es so auslöscht, dass es nicht mehr da ist.
“God has not called me to be successful. He has called me to be faithful.” Mutter Teresa
Wenn nichts voranzugehen scheint, dann lass dir den Frieden nicht nehmen. Überprüfe, ob ihr das tut, was ihr tun sollt und ob ihr es in der richtigen Haltung tut. Wenn dem so ist, dann macht einfach in Treue weiter, vielleicht besteht die Fruchtbarkeit und Wirksamkeit in etwas anderem, als dem was du erwartest oder ist noch nicht sichtbar. Aber bleib trotzdem in der Aufmerksamkeit, Veränderungen anzustoßen und anzunehmen, wenn Gott dich dazu führt.
3. Die Anderen
„Andere aufbauen & befähigen“
Am Anfang seid ihr vielleicht nur ganz wenige und der Gebetskreis steht und fällt möglicherweise mit dir als Gebetskreisleiter, weil du die Organisation, das Gebet, den Lobpreis und vielleicht sogar auch noch die Gespräche im gemütlichen Teil leitest. Es ist aber gut, von Anfang an zu schauen, dass jeder seinen Teil beitragen kann und sei es nur, dass es die Möglichkeit für alle gibt, ein Anliegen oder einen Dank auszusprechen. Mit der Zeit findest du vielleicht heraus, dass sich eine Person gerne um einen gemütlichen Teil im Anschluss kümmern würde, oder dass ihr eigentlich einen guten Musiker unter euch habt, der sich bisher nicht getraut hat, sich von selbst zu melden, oder dass jemand große Freude am freien Gebet, an Bibel- oder Rosenkranzbetrachtungen hat oder dass ihr ein Organisationstalent unter euch habt, der sich um die Einladung zum Gebetskreis kümmern könnte, oder dass es jemanden gibt, dem es besonders leicht fällt neue Leute zum Gebetskreis einzuladen, oder, oder, oder…es gibt so viele Möglichkeiten!
Erbitte vom Herrn Arbeiter für seinen Weinberg, die bereit sind zu dienen und erbitte auch die Gaben, die der Gebetskreis braucht um in Zahl und Tiefe zu wachsen; erbitte für dich aber auch die Weisheit und Gabe der Erkenntnis, die Gaben Gottes in den anderen wahrnehmen zu können. Nimm dir auch immer wieder die Zeit, innezuhalten und dir diese Dinge bewusst zu machen.
Es ist total wichtig danach Ausschau zu halten, wer dich als Gebetskreisleiter in den verschiedensten Bereichen unterstützen könnte. Eventuell ist es sogar irgendwann notwendig, dass du einen Nachfolger hast, weil du zum Studium oder beruflich an einen anderen Ort musst.
Wenn wir alles allein machen, wird es ein Limit geben, das durch uns selbst gesetzt ist. Wenn wir andere dazu befähigen, selbst einen Dienst zu übernehmen und sie aufbauen, kommen wir dem großen Ziel näher, das Reich Gottes aufzubauen, Frucht zu bringen.
Jesus und die Apostel sind unser Vorbild. Jesus hat die Apostel um sich gesammelt und hat sie befähigt selbst weiterzugehen, wenn er nicht mehr bei ihnen sein würde!
Manchmal kann es auch schwierig sein etwas von seinem Dienst abzugeben, dann mach dir bewusst, dass Gott dich dazu gerufen hat den Dienst als Gebetskreisleiter zu tun und dass dich die anderen schon deshalb ehren und wertschätzen, weil du diesem Ruf folgst. Aus dieser Haltung heraus kannst du auch einem anderen Leiter helfen noch besser zu werden ohne dich in deiner Identität als Leiter weniger wert zu fühlen. Du leistest einen Beitrag zu ihrem Erfolg und hast dadurch auch Anteil daran, aber dein Wert als Leiter bemisst sich nicht daran.
Lobpreis
Lobpreis ist Gebet
Lobpreis ist ein wichtiges Element in unseren Gebetskreisen, weil der Lobpreis eine ganz besondere Form des Gebets ist. Wir finden den Lobpreis in der Bibel an zahlreichen Stellen, besonders in den Psalmen, im Gloria der Engel und im Buch der Offenbarung.
Der Hl. Augustinus sagt „Gott loben, das ist unser Amt.“ Gott zu loben, das ist also unser tiefster und eigentlicher Auftrag. Es geht darum, den Glauben und vor allem das Wesen Gottes tiefer zu begreifen.
Im Lobpreis geht es zutiefst darum, dass wir Gott gegenüber in einer Beziehung stehen. Er ist die Antwort auf unsere tiefe Sehnsucht nach Beziehung. Das Bewusstsein des Gegenübers kommt im Lobpreis, im Gebet, in der Begegnung mit Gott, erst zur Entfaltung. Mit Gott in Beziehung zu treten bedeutet Beten! Das Gebet ist der Ort, an dem wir mit Gott in Kontakt treten – Gebet ist jeder Zeitpunkt, in dem wir in Kontakt mit Gott treten. Es liegt allein an Gott und am Menschen, ob etwas zum Gebet wird. „Gott kann alles erheben“ P. Stan Fortuna CFR. Das bedeutet auch, dass unser Gebet, unser Gesang, unsere Musik keine professionelle Qualität haben muss (auch wenn sich das für unsere Ohren natürlich erstmal besser anhört), sondern dass es in erster Linie darauf ankommt, dass sie von Herzen kommt und Gott selbst im Blick hat. Wir wollen kein Konzert spielen, sondern mit unserem Lobpreis die Größe Gottes anerkennen!
Lobpreis bedeutet Beziehung
Wo die Welt Gottes und die Welt des Menschen sich berühren, da ist Gebet. Durch den Lobpreis öffnet sich ein Stück Himmel und ein Austausch zwischen dem Reich Gottes und unserem kleinen Wohnzimmer (oder wo auch immer ihr euch trefft) wird möglich! Das ist eine total geniale Erfahrung und ein Privileg, das wir genießen dürfen. Im Lobpreis sprechen wir Gott zu, wer er für uns ist und dass er unser Gott ist. Damit Lobpreis überhaupt Sinn macht, muss er in „Geist und Wahrheit“ (Joh 4,23) stehen.
Im Lobpreis merkst du selbst am stärksten, wie es um deine Gottesbeziehung steht und wie sehr dir die Sünde schadet. Wenn Brüche in deiner Beziehung mit Gott sind, dann drückt das auch auf deine Stimmung im Lobpreis.
Lobpreis ist ein Bekenntnis
Lobpreis ist ein Bekenntnis – an der Leidenschaft, die du in den Lobpreis hineinlegst, kommt zum Ausdruckt, wie du vor Gott stehst. Er ist sichtbares und hörbares Bekenntnis, das wichtig für die Menschen um dich herum und für das Reich Gottes ist.
Lobpreis bedeutet Kapitulation davor, dass der Herr heilig ist! Im Lobpreis liegt die Erkenntnis von der Größe Gottes. Wenn uns so Großes bewusst wird, suchen wir eine andere Ausdrucksform als nur unsere Sprache, zum Beispiel das Singen. Wenn die Freude zu groß wird für die Sprache, dann singen wir. Gesang übersteigt die Sprache, er bringt sie in ein neues Level.
Musik ist ein Geschenk Gottes, sie ist mehr als die Vögel oder andere Gestalten mit ihren Lauten können. Lobpreis gibt uns also die Möglichkeit das gesprochene Gebet noch zu übersteigen.
Lobpreis mal ganz konkret
Jetzt hast du vielleicht etwas Respekt vor dem ganzen Thema Lobpreis, aber wir können dir garantieren, dass Gott sich auch über die kleinsten und stümperhaftesten Versuche in unseren Gebeten total freut, wenn sie von Herzen kommen. Er stört sich nicht daran, wenn ihr nur die einfachsten Lieder auswählt, oder ihr immer das gleiche singt, wenn ihr ihn damit ehren wollt. Wenn ihr das Glück habt talentierte Musiker unter euch zu haben, ist das natürlich ein Segen und ihr könnt mit der Zeit immer mehr ausprobieren, Pausen instrumental überbrücken und vielleicht auch in freieren Formen lobpreisen.
Die Instrumente, die sich am besten für den Lobpreis in einem Gebetskreis eignen, sind Gitarre und/oder Klavier, weil sie Führung für Rhythmus und Melodie geben. Es ist aber auch kein Problem a capella (ohne Instrumente, nur Gesang) zu lobpreisen, andere Instrumente einzusetzen oder vielleicht sogar zu einer guten Lobpreis-CD mitzusingen (zum Beispiel Feiert Jesus o.ä.).
Wir empfehlen euch als Liederbuch natürlich unser Jubilate Deo, das sich super für den Einsatz im Gebetskreis eignet, weil man auch das ein oder andere Gebet aus dem Gebetsteil mit einbauen kann. Außerdem enthält es ganz hinten eine Übersicht über viele Gitarrengriffe, die man sich mit etwas Übung auch selbst beibringen kann. Es ist übrigens sehr sinnvoll, die Lieder für den Gebetskreis vorher auszuwählen, damit es in der Gebetszeit nicht zu Pausen kommt, weil erst noch nach passenden Liedern gesucht werden muss. Wenn ihr dann spontan doch merkt, dass gerade ein ganz anderes Lied super passen würde, könnt ihr immer noch spontan umschwenken. An dieser Stelle wollen wir euch auch darauf hinweisen, dass Lobpreis zwar eine tolle Gebetsform ist, aber die Gründung eines Gebetskreises sollte nicht daran scheitern, dass es keinen Musiker unter euch gibt! Es gibt auch genügend andere wunderbare Gebetsformen, die ihr nutzen könnt.
Wenn ihr wollt, könnt ihr auch einfach mal das Gitarre spielen ausprobieren, wenn ihr noch keinen Lobpreisleiter in eurem Gebetskreis habt. Mehr passieren, als dass es gar nicht klappt, kann sowieso nicht. Im Internet gibt es viele Gitarrenkurse, die einem helfen können selbst anzufangen, oder du könntest beispielsweise mal bei einem Einführungskurs bei der Volkshochschule oder einer Musikschule teilnehmen. Dort lernt man normalerweise schon ein paar Griffe und Schlagtechniken, die für die ersten einfachen Lobpreislieder vollkommen ausreichen. Manchmal entdeckt man so auch ein ganz neues Talent!
Akkorde, die man relativ schnell lernen kann und mit denen man ein paar Lieder spielen kann, sind: G, C, Em, D. Damit könnt ihr aus dem Jubilate Deo folgende Lieder spielen:
- 3 Vater des Lichts (Akkorden in Klammern)
- 10 Dir, Gott, sei Ehre und Lob
- 21 Wir wollen dich hoch erhoben sehn
- 24 Laudato si
- 35 Etwas in mir
- 53 Deine Liebe trägt mich
- 60 Blessed be your name (einfach einen Ton tiefer A=G, E=D, F#m=Em, D=C)
- 64 Forever
- 75 How geat is our God
- 85 Lord I lift your name on high
- 528 Hosanna
- 556 Wir sind hier zusammen/ Sei willkommen (ohne Bridge)
- 602 O komm herab, du Heiliger Geist – 626 Heiliger Geist, komm, erfüll uns
Online-Gitarrenkurs
- auf YouTube
- Homepage: 5 kurze Übungsmethoden mit „JambamVideos“
- auf YouTube: Internetseite „Gitarrenspieler (für diejenigen, die kein Tutorial-Liebhaber sind)
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Unser JUGEND 2000 Gebet
Herr Jesus Christus,
ich danke dir für den Augenblick, den ich gerade leben darf: ob er schön ist oder schwer – ich danke dir, weil ich weiß, dass du mit mir gehst. Auf dich, o mein Gott vertraue ich, in deine Hände lege ich mein Leben, alle und alles, was mir anvertraut ist.
Hilf mir, dich immer mehr zu lieben, dir zu dienen und zu helfen, dass du geliebt wirst. Befreie, heilige und heile mich. Schenke mir tiefe Freude und wahren Frieden, damit ich durch deinen Heiligen Geist zum Zeugen deiner Liebe und Barmherzigkeit werde und erkenne, was ich tun soll.
Ich bete für unseren Papst, unsere Bischöfe und Priester, alle, die Verantwortung tragen in Kirche und Welt. Ich bete für alle in der JUGEND 2000, vor allem für den, der es im Moment am Schwersten hat.
Stärke die Verantwortlichen der JUGEND 2000 mit deinem Heiligen Geist und lass unseren Einsatz nach deinem Willen immer mehr Frucht bringen.
Herr, segne mich, segne alle, die mir anvertraut sind und lass mich zum Segen werden für viele.
Amen.